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43. Tag
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Strecke
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km
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10.06.2011
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Mehamn – Slettnes – Ifjord
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25
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An diesem Tag wollte ich den nördlichsten Punkt meiner Radtour, den Leuchtturm von Slettnes, erreichen. Gleich am Morgen nach dem Frühstück wollten wir zu Tina, welche ein Geschäft für Souvenirs und einheimische Produkte hat, in die Infostelle fahren und uns für den guten Tipp vom Vortag bedanken. Um 9 Uhr öffnete das Geschäft und ich war bereits hergerichtet für die Weiterfahrt mit dem Rad. Caroline kaufte noch ein paar Mitbringsel ein, ich bekam ein T-Shirt mit der Aufschrift Nordkinn und ein Reisezwerg wurde auch noch besorgt. Der Reisezwerg hat den Namen „Darin“ (kostbares Geschenk) und im Geschäft gibt es eine Landkarte, auf der man ersehen kann, wo es einen Reisezwerg gibt. Die Adressen wurden ausgetauscht und nun stand der letzten Etappe in den Norden nichts mehr im Weg.
Gleich nach Mehamn kam ein steiler Anstieg. Auf halber Höhe konnte man das Nordkinn in nordwestlicher Richtung erkennen.
Der hinterste Ausläufer ist das Nordkinn
Nach der ersten Überquerung eines Höhenrückens bekam ich den Wind zu spüren. Er kam gerade aus nordöstlicher Richtung und blies mir mitten ins Gesicht. Ich war froh, dass das Gepäck im Auto war. Alle Strecken bergauf musste ich das Rad schieben und hatte mit dem Wind einen erbitterten Kampf. Es war sehr, sehr anstrengend.
Meter fĂĽr Meter gegen den Wind
Nach fast 2 Stunden kam ich nach Gamvik, einem Ort an der Ostseite der Halbinsel. Kein großer Ort, aber er hatte zu meiner Verwunderung Radwege in den Seitenstraßen. Nun kamen die letzten 4 km, der Wind blies von der Seite und ich kam besser vorwärts. Die Strecke hatte keinen Asphaltbelag mehr und von weitem konnte ich den Leuchtturm von Slettnes sehen.
Punkt 12 Uhr und nach 2 Stunden Fahrzeit erreichte ich mein nördlichstes Ziel. Ich war überglücklich, es geschafft zu haben. In diesem Augenblick zählte nur die Ankunft und alle Strapazen der vergangenen Tage hatten keinen Platz in meinem Kopf. Ich war nach 3735 km und 202 Stunden reiner Fahrzeit in Slettnes, 71°05’33’’ nördlicher Breite und 28°11’53’’ östlicher Länge, angekommen. Der Leuchtturm ist der nördlichste Punkt am Festland von Europa, den man mit einem Fahrzeug erreichen kann.

AM ZIEL! Der Leuchtturm von Slettnes.
Es hatte 4°C, der Wind war heftig und mir wurde nach kurzer Zeit beim Herumgehen richtig kalt. Wir machten noch einige Erinnerungsfotos und dann kam das Rad ins Auto. Ab jetzt wollte ich einige Tage Urlaub machen, mich von den Strapazen erholen und erst später mit dem Rad weiter fahren.
Auf der Rückfahrt fuhren wir zur Kirche von Gamvik, ich bedankte mich und trug mich in das Gästebuch der Kirche ein.
Besuch in der Kirche von Gamvik
Endlich konnte ich alles ein bisschen lockerer nehmen und sah die Strecke der Rückfahrt durch die Windschutzscheibe. Wir fuhren nach Mehamn zurück und versorgten uns im Supermarkt und in der Bäckerei mit Lebensmitteln. Im Vandrerhjem wurde die Homepage von Caroline auf den letzten Stand gebracht. Am späten Nachmittag verließen wir den Ort und es ging über die Halbinsel südwärts.
Die Wolkendecke war an diesem Tag weit höher als am Vortag und die Strecke sah vom Auto nicht so schrecklich aus. Zwischen Hopseidet und Bekkarfjord steht auf dem Plateau eine einsame Holzhütte. Wir blieben stehen und öffneten die Türe. Es war ein Klosett inmitten der Einsamkeit und sah sehr sauber aus. In Ifjord angekommen, bezogen wir wieder unser Zimmer, anschließend kam das Reinigungsritual, inklusive Kopfwaschen, an die Reihe. Zum Abendessen gab es Huhn. Bevor wir schlafen gingen, ließen wir den Tag mit einem Kartenspiel ausklingen.
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